Scharfschalten
All das Gedöns welches wir bisher veranstaltet haben, war nur vorbereitend. Wir müssen Excel nun noch anweisen, dass der Blattschutz aktiviert wird .
Bis Excel 2003 finden Sie dies im Menü Extras -> Schutz -> Blatt schützen
Ab Excel 2007 im Register Überprüfen und dort Blatt schützen
Wenn Sie dort klicken, öffnet sich ein Dialog, in welchem Sie mannigfach rumspielen können.
Seit Excel XP (Excel 2002) kann man da auch ganz tolle Sachen einstellen.
Aber wir wollen noch etwas seriös bleiben.
Als erstes springt einem das Kennwort ins Auge. Yep, da werde ich gleich mal meinen Kennwortgenerator anwerfen und…
Ach, für die ersten Tests brauchen Sie kein Kennwort. Klicken Sie einfach auf OK. Dies schaltet den Blattschutz ohne Passwort ein, d.h. Sie können den Blattschutz ohne Passwort wieder aufheben.
Nachdem dies passiert ist, versuchen Sie mal in den Zellen B1 bis D1 etwas einzugeben.
Sie werden von Excel daran gehindert. Und wenn Sie auf die Zelle D1 klicken, sehen Sie noch nicht mal die Formel.
Alles gut und schön - aber nicht brauchbar, denn ich will ja schon in B1 oder C1 etwas eingeben können.
Dazu heben wir den Blattschutz wieder auf: Ich traue Ihnen zu, dass Sie Blattschutzaufheben finden!
Gut übrigens, wenn Sie kein Passwort eingegeben haben, geht um vieles schneller.
Nach Aufhebung des Blattschutzes markieren Sie die Zellen B1 und C1 und rufen den Formatdialog auf. Dann wieder Register Schutz und nehmen den Haken bei Gesperrt aus und OK.
Jetzt schalten Sie bitte den Blattschutz wieder ein und freuen sich der Dinge und schicken vor allem den Werwolf nach Hause.
Genauso wie Sie es wollten, ist die Zelle D1 gesperrt (und sogar die Formel ausgeblendet) und die Zellen B1 und C1 dürfen bearbeitet werden.
Hinweis:
Während der Blattschutz aus ist, müsssen die Zellen für den Blattschutz formatiert werden, ob sie bei aktivem Blattschutz geschützt sind und ob Formeln angezeigt werden.
Erst wenn der Blattschutz aktiviert wurde, kommen diese Einstellungen zum tragen.
Nehmen ist seliger denn Geben
Denn ich nehme Ihnen einfach mal die Hoffnung, dass das alles mit ein paar Klicks getan ist.
Sie müssen sich durch Ihre Tabellenblätter kämpfen und überall entscheiden, welche Zellen wollen Sie bearbeiten lassen und wo wollen Sie was verstecken und …
Außerdem müssen Sie
jedes Tabellenblatt einzeln schützen, in welchem der Blattschutz wirksam aktiv werden soll.
Sollten Sie mit Makros arbeiten, dann wird das Ganze noch unangenehmer, weil Sie permanent im Hintergrund Schutz aufheben und wiederherstellen müssen.
Ein Passwort und seine Folgen und es ist nichts wert
Wenn es um Passworte geht, versteht die gemeine Passwortmaus keinen Spaß. Denn selbst Kinder unter 3 Jahren wissen schon, dass ein Passwort wie „geheim" nun wirklich nicht sicher ist und Sie solche Passworte niemals für irgendwelche Passwortgeschützte Zugriffe anwenden sollen.
Und nun kommt der geneigte Leser natürlich auf die Idee, seinen Blattschutz mit einem Passwort zu versehen, welches selbst ein Hochleistungscomputer in 42 Billionen Jahren nicht erraten kann.
Tatsächlich ist es meistens der geneigte Leser, der es irgendwann nicht mehr erraten kann und bitterlich zu weinen anfängt.
Sie können ein Passwort so kompliziert Sie es sich auch ausdenken können - auf einen Blattschutz legen, es ist nichts wert - leider.
Der Schutzmechanismus in Excel für Blattschutz ist auf einer Ebene, die ein 2 -Jähriger VBA-Informierter Kleinkrimineller in 2 Stunden über das Internet aufhebeln kann.
Also machen Sie sich nicht die Mühe zu kompliziert zu denken. Wenn Sie überhaupt ein Passwort einsetzen, dann eines, welches Sie sich auf jeden Fall merken.
Und glauben Sie bitte nicht, dass Sie damit Ihr geistiges Eigentum schützen können.
Schlussbetrachtung
Blattschutz ist für mich ein mehr als 2-Schneidig Ding. Es gibt nur wenig wirklich sinnvolle Situationen, in welchem ich ihn einsetze. Denn der Blattschutz behindert auch ungemein.
Glücklicherweise kann man seit E2002 wenigstens ein paar Sachen im Blatt erlauben trotz Blattschutz aber so wirklich hilft dies auch nicht.
Blattschutz ist dann gut, wenn man sich absolut sicher sein kann, dass der Anwender auf dem Blatt wirklich nur Eingaben tätigen soll. Und nichts anderes. Dann ist er wirklich - fast - richtig gut.
Blattschutz ist auch dann gut, wenn ich ihn für mich selber einschalte. Denn dann kann ich ihn im Bedarfsfall auch für mich selber ausschalten.
Er ist auf jeden Fall untauglich um Formeln sicher zu verbergen.
Und er ist auch auf jeden Fall untauglich dafür, um ein Blatt wirklich Eingabesicher zu machen. Das verhindert schon Microsoft!
Und er ist auf jeden Fall untauglich, um im Herbst … uuups, ich glaube, das ist ein anderes Thema.